Stimmungsvoller Gottesdienst schließt das große Jubiläum des Kölner Karnevals ab
- Die im Rahmen der Dreikönigswallfahrt 2023 gefeierte Messe bildet einen feierlichen Abschluss
- Karnevalisten zogen mit ihren Plaggen am Dreikönigsschrein vorbei
- FK-Präsident Christoph Kuckelkorn würdigt ehrenamtliches Engagement
Das Jahr 2023 war ein ganz besonderes Jahr für den Kölner Karneval! Gemeinsam mit der ganzen Stadt und den vier Jubiläumsgesellschaftenwurde das große 200. Jubiläum gefeiert. Auch wenn die fünfte Jahreszeit schon lange ihr Ende gefunden hatte, gingen die Feierlichkeiten weiter. Gestern stand der letzte Termin des Jubiläumsprogramms an: ein dem Kölner Karneval und seinem 200. Geburtstag gewidmeter Gottesdienst im Rahmen der Dreikönigswallfahrt 2023.
Im Hohen Dom zu Köln kamen unzählige Karnevalisten zusammen, um gemeinsam mit Vertretern des Festkomitee-Vorstandes und weiteren Gästen feierlich den Abschluss des großen Jubiläums zu feiern. Die Messe wurde im Rahmen der Dreikönigswallfahrt 2023 abgehalten. Seit 2005 lädt der Dom jedes Jahr rund um den Kirchweihtag des Domes (27. September) dazu ein. Dom- und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine ging in seiner Predigt auf den besonderen Zusammenhalt und den großen karitativen Einsatz der Karnevalisten ein. Das Feiern und Lachen ist ein großer Bestandteil des jecken Festes, aber das große ehrenamtliche Engagement für andere Menschen macht den Kern der Gesellschaften ebenso aus. Auch Festkomitee Präsident Christoph Kuckelkorn schloss daran an: „Der Karneval ist eine große und wichtige Konstante in Köln, auf die sich alle verlassen können. Das ist nur möglich, weil sich unzählige Menschen unermüdlich ehrenamtlich in die Dienste des Fastelovends stellen. Sie tragen seit über 200 Jahren das Licht des Karnevals weiter und sichern so unsere jecke Zukunft. Ihnen gilt unser größter Dank.“
Den feierlichen Abschluss des Gottesdienstes bildete eine Prozession der Gäste unter dem Schrein der Heiligen Drei Könige hindurch. Die Plaggenträgerinnen und
-träger umrundeten das Chorschiff gemeinsam. Anschließend kamen Gäste, Pilgerinnen und Pilger sowie Karnevalistinnen und Karnevalisten auf dem Roncalliplatz zusammen, um sich bei Getränken und Snacks gemeinsam auszutauschen.
Die Karnevalistinnen und Karnevalisten können auf eine einzigartige Session zurückblicken, die mit vielen Höhenpunkten für unvergessliche Erinnerungen sorgte. Die Proklamation markierte den Beginn des Sitzungskarnevals, der endlich wieder so gefeiert werden konnte, wie vor der Pandemie: zusammen. Das Trifolium machte sich auf den Weg nach Venedig und besuchte den venezianischen Dogen und hatte die Ehre, den Straßenkarneval in der Lagunenstadt zu eröffnen. Der große Höhepunkt war der Kölner Rosenmontagszug, der erstmals in 200 Jahren den Rhein überquerte. Von der Schäl Sick ging es über die Deutzer Brücke durch die Innenstadt bis zur Severinstorburg. Ein buntes Spektakel, das bis spät in den Abend begeisterte. Nach dem Ende fünften Jahreszeit folgte die große Karnevalsausstellung „KARNEVAL IN KÖLN. Wie alles begann…“, die im MAKK zu sehen war. Zusammen mit dem Kölnischen Stadtmuseum brachte das Festkomitee Kölner Karneval 200 Jahre jecke Geschichte in das Herz der Kölner Innenstadt und nahm die Besucherinnen und Besucher mit auf eine interaktive Zeitreise.
Eines aber hat die Jubiläumssession besonders eindrucksvoll gezeigt: Karneval, das geht am besten zusammen. Egal, ob im großen Sitzungs- oder im kleinen Pfarrsaal – schunkeln, tanzen und singen ist gemeinsam mit guten Freunden, der Familie oder den Vereinskameraden einfach am schönsten. Mit dieser besonderen Energie geht es in die kommende Session, die unter dem Motto „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ gefeiert wird. Dieses Mal lenkt das Motto die Aufmerksamkeit auf die vielen Bühnen, auf denen Karneval und Kultur zusammenkommen. Die Hommage an die kölsche Theaterkultur sendet besonders nach der Pandemie eine wichtige Botschaft: Ob Opernbühne oder Kellertheater, sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Kölner Kultur und müssen erhalten bleiben. Gleichzeitig drückt das Motto den typisch kölschen Stoßseufzer aus: Kriege, Krisen und Corona fordern uns heraus und lassen uns manchmal fassungslos zurück. Wo soll das nur alles hinführen? Ob auf der großen Weltbühne oder am Stammtisch in der Veedelskneipe: Etwas mehr (kölsche) Gelassenheit könnte dem ein oder anderen guttun.