Vertretung im närrischen Süden: Festkomitee übergibt Dreigestirns-Ornate
- Kölner Ornate im Fastnachtsmuseum ausgestellt
- Symbolische Verbindung von Fastelovend und Fasnet
- Gemeinsame Bewerbung um Weltkulturerbe-Anerkennung
Ab sofort haben drei Dreigestirns-Ornate ein neues Zuhause im Süden Deutschlands. Zusammen mit Vertretern von Kölner Traditionscorps besuchte eine Delegation des Festkomitees Kölner Karneval Bad Dürrheim, um den Schwäbisch-Alemannischen Narrenzünften die Ornate zu übergeben. Der Kölner Prinz steht jetzt mit seiner Jungfrau und seinem Bauern im Fastnachtsmuseum Narrenschopf neben den „Häs“ (Narrenkostüm), der traditionellen Figuren der Fastnacht.
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn reiste persönlich in den Süden. Herzlich empfangen wurde er von Roland Wehrle, dem Präsidenten der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), und Dr. Werner Mezger, Professor für europäische Ethnologie und Narren-Experte. „Eine tolle Geste von den Kölnern Karnevalisten, ich bin sehr dankbar für diese kölsche Ergänzung zu unserem Museum“, so Wehrle. Nach Ansprachen von Wehrle, Kuckelkorn und Mezger zogen Karnevalisten und Narren in ihren Uniformen und Häs mit einem Fackelzug vom Rathaus zum Museum Narrenschopf. Dort wurde den Figuren feierlich die Kopfbedeckung aufgesetzt.
Die Ornate von Prinz, Bauer und Jungfrau wurden aus dem Archiv des Kölner Karnevalsmuseums als Dauerleihgabe übergeben. „Ein bisschen tut es weh, sie gehen zu lassen, aber es ist ja für einen guten Zweck“, so Kuckelkorn. Zusammen besinnt man sich auf die gemeinsamen Wurzeln, um ein ambitioniertes Ziel zu erreichen: Mit der VSAN und den Gesellschaften aus Aachen, Düsseldorf und Bonn setzt sich das Festkomitee Kölner Karneval für eine gemeinsame Anerkennung des Karnevals und der Fastnacht als immaterielles UNESCO Weltkulturerbe ein.
Haben Karneval und Fasnet auch die gleichen Ursprünge, entwickelt haben sie sich in unterschiedliche Richtungen. Während unser Fastelovend eher romantisch ist, wird die Fasnacht in Baden-Württemberg von traditionellen Brauchtümern der Region geprägt. Zusätzlich werden die Kostüme von den Narren nicht gewechselt, sondern teilweise sogar in der Familie vererbt und ein Leben lang getragen.